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16. Dezember 2014

Alternativen zu Google: Besser und privater

REUTLINGEN. Wie der Gockel auf dem Mist kräht Google auf einem Berg von Suchanfragen im Netz das Kikeriki des Marktführers. Es gibt bessere und privatere Alternativen für die Suche im Netz, doch die kennt kaum ein Mensch. Dabei ist Wissen gerade im Bezug auf Suchen im Internet Macht.

Die Google-Suche ist fraglos gut, aber hat obschon scheinbar kostenlos ihren Preis: Unsere Daten sind das Futter, an dem sich der Konzern milliardenschwer kugelrund gefuttert hat. Denn mit ihnen lässt sich prima über Werbung Geld verdienen. Die Amerikaner sammeln Benutzerdaten nach dem simplen Motto: Wir nehmen alles, was wir technisch kriegen können. Das ist im Netz eine ganze Menge. Vor allem deswegen, weil die Suche zwar der populärste Google-Dienst ist, aber der Gigant aus Kalifornien mit seinen zahlreichen anderen Services auf unzähligen Websites vertreten ist. So können mühelos Bewegungsprofile, Persönlichkeitsanalysen und mehr angelegt werden - und der normale Surfer kriegt davon noch nicht mal etwas mit. Wer seine Privatsphäre retten möchte, hat die Wahl.

www.ixquick.com

Die nach eigenen Angaben "diskreteste Suchmaschine der Welt" will https://www.ixquick.com sein. Das Unternehmen verspricht keinerlei persönliche Informationen zu sammeln oder zu teilen: "Bei der Nutzung von Ixquick wird weder Ihre IP-Adresse aufgezeichnet, noch erfasst, welchen Browser Sie verwenden (Internet Explorer, Safari, Firefox, Chrome usw.). Es wird nicht protokolliert, welches Betriebssystem Sie nutzen (Windows, Mac, Linux usw.), auch Ihre Suchanfragen werden nicht aufgezeichnet. Die einzigen Informationen, die wir speichern, sind die Summe der täglich auf unserer Website eingegebenen Suchanfragen (ein Maßstab für den gesamten Traffic auf unserer Seite), eine Aufschlüsselung dieses Traffics nach Sprache und reine Gesamt-Statistiken". Ixquick bietet darüber hinaus eine Proxy-Funktion, die es den Nutzern ermöglicht, Informationen auf externen Seiten zu sehen, ohne diesen Seiten ihre IP-Adresse preisgeben zu müssen. Für ixquick.com spricht auch, dass das Unternehmen in den Niederlanden zu Hause ist.

Die Qualität der Suchergebniss ist ausgezeichnet, und wer dennoch nicht auf Google verzichten will, sollte sich die Adresse https://www.startpage.com merken - hier serviert ixquick.com die Suchergebnisse von Google - nur eben mit maximalem Schutz der Privatsphäre.

www.metager.de

https://www.MetaGer.de ist eine Suchmaschine, die deutschsprachige (und bei Bedarf auch internationale) Suchdienste parallel nach den eingegebenen Suchworten absucht und alle Ergebnisse zusammenfasst. So etwas nennt man eine Meta-Suchmaschine, und es funktioniert bestechend gut, denn jede einzelne Suchmaschine kennt ja nur einen Teil des Netzes. MetaGer ist nicht kommerziell ausgerichtet, sondern eine gemeinnützige Suchmaschine aus Hannover. Dementsprechend sorgfältig achten die Macher auch auf den Datenschutz: "Wir speichern weder Ihre IP-Adresse, noch den "Fingerabdruck" Ihres Browsers (der Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls eindeutig identifizieren könnte). Wir setzen keine Cookies oder benutzen Tracking-Pixel oder ähnliche Technologien, um unsere Nutzer zu "tracken" (tracken = Verfolgen der Bewegungen im Internet). Die Datenübertragung von MetaGer erfolgt ausschließlich automatisch verschlüsselt über das https-Protokoll. Wir bieten einen Zugang über das anonyme TOR-Netzwerk, den MetaGer-TOR-hidden Service".

www.qwant.com

Die französische Suchmaschine https://www.qwant.com wirbt nicht explizit mit besonderen Datenschutzleistungen, ist aber dennoch besser als Google. Verwendet wird die alternative Statistik Piwik, und der Benutzer hat die Wahl: "Sie können sich hier entscheiden, ob in Ihrem Browser ein eindeutiger Webanalyse-Cookie abgelegt werden darf, um dem Betreiber der Webseite die Erfassung und Analyse verschiedener statistischer Daten zu ermöglichen".

Wörtlich heißt es zum Thema Datenschutz: "Die Philosophie von Qwant beruht auf zwei Säulen: Keine verfolgenden Cookies, kein Filter Bubble".

Qwant hat einen eigenen Index, und dementsprechend fallen auch die Suchergebnisse anders als bei Google aus. Leider liefern die Franzosen Ergebnisse langsamer als der große Amerikaner.

www.duckduckgo.com

Mit einer putzigen Ente und dem freundlichen Spruch, "die Suchmaschine, die dich nicht verfolgt", macht https://duckduckgo.com auf sich aufmerksam. Bekannt geworden ist die amerikanische Alternative nicht nur in Zusammenhang mit dem Schnüffelskandal rund um amerikanische Geheimdienste, sondern auch weil Apple duckduckgo.com nunmehr auf allen seinen Geräten im Webbrowser Safari als Alternative zu Google anbietet.

DuckDuckGo beteuert "keine persönlichen Informationen zu sammeln oder zu teilen", und erklärt wieso das so wichtig ist auch sehr umfassend in Englisch.

In Sachen Suchergebnissen kann die Ente den anderen noch nicht das Wasser reichen, so fehlt beispielsweise eine Bildersuche.

So schützen Sie sich vor Verfolgern im Netz

Wenn ihnen ihre Privatsphäre lieb ist, wird's zwar nicht teuer - aber es kostet Mühe und Bequemlichkeit. Einige Tipps machen den Trackern im Netz das Leben wenigstens teilweise schwerer:

1. Surfen Sie im Privat- oder Inkognito-Modus ihres Browsers, damit die Daten ihrer Surfession wenigstens nicht auf ihrem Computer gespeichert werden und so von den Trackern immer wieder ausgelesen werden können. Wie das geht steht in der Hilfe ihres Browsers.

2. Lassen Sie das Setzen von Cookies generell nicht zu - und beachten Sie, dass dann manche Webseiten nicht mehr funktionieren. Überall wo Sie sich anmelden oder einkaufen werden zwingend Cookies benötigt. Sie müssen also genau wissen, wann Sie Cookies blockieren, und wann nicht.

3. Deaktivieren Sie die Ausführung von JavaSkript oder anderen Skripten, denn mit denen arbeiten auch Tracker - und beachten Sie, dass dann manche Webseiten nicht mehr vollständig funktionieren. Sie müssen also genau wissen, wann Sie Skripte blockieren können, und wann nicht.

4. Überlegen Sie genau, ob Sie sich wirklich für so genannte soziale Netzwerke oder andere scheinbar kostenlose Dienste anmelden müssen, und lesen Sie wenigstens einmal die Datenschutzbestimmungen durch.

5. Schalten Sie zu Hause öfters mal ihren Router aus, und nach einer kleinen Pause wieder an. Dadurch weist ihnen ihr Internetprovider meist eine neue IP-Adresse zu. Nebenbei bemerkt ist ein ausgeschalteter Router auch nicht angreifbar ;-)

6. Nutzen Sie Websites, die möglichst wenig tracken. Informationen dazu liefert beispielsweise der Webtracking Check des Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie https://www.sit.fraunhofer.de/de/track-your-tracker/

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