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14. Dezember 2011 Lufthansa startet Zukunft am Flughafen Stuttgart STUTTGART. Lufthansa und Germanwings starten mit einer engeren Kooperation am Flughafen Stuttgart einen grundsätzlichen Strategiewechsel des Lufthansa-Konzerns, der deutschlandweit umgesetzt werden soll. Ab Sommer 2012 wird die Billigfluggesellschaft Germanwings alle europäischen Ziele ab dem Landesflughafen für ihre Konzernmutter Lufthansa bedienen. Mit größeren Flugzeugen und erweiterten Flugplan wollen die Lufthanseaten die Marktführerschaft zurückerobern, sowie im Europaverkehr wieder Geld verdienen. Auf der Strecke bleibt dabei eine kleine Fluggesellschaft. Die Lufthansa wird den Kooperations-Vertrag mit Contact Air, seit Jahrzehnten »Lufthansa-Regional«-Partner, über den Sommer 2012 hinaus nicht verlängern. Ein harter Schlag für die in Filderstadt ansässige Airline mit rund 330 Mitarbeitern. Mit ihren kleinen Fokker 100 Maschinen passt Contact Air nicht mehr zur neuen Lufthansa-Strategie mit größeren Jets niedrigere Kosten pro Fluggast zu erzielen. Wieso dieser Wandel? Kooperation statt Konkurrenz »Wir sind der Meinung, dass das Nebeneinander von Lufthansa und Germanwings keine Zukunft hat. Auch weil der klassische Lufthansa- und der Niedrig-Kosten-Kunde nicht mehr klar zu trennen sind«, erklärt Lufthansa-Vorstandmitglied Carsten Spohr am Mittwoch auf dem Landesflughafen. Die engere Kooperation von fliegender Marken-Mutter und Günstig-Tochter sei aber auch die Reaktion auf einen erheblichen Kostendruck durch die Luftverkehrssteuer sowie steigende Kersosinpreise. Das Ziel ist laut Spohr klar: »Wir wollen die erste Airline sein, die im Europageschäft wieder Geld verdient«. Doch was haben die Passagiere davon? Mehr Flüge und Sitzplätze Auf den ersten Blick einen von neun auf 48 Ziele wachsenden Europa-Flugplan von Germanwings ab Stuttgart. Geflogen wird mit Airbus A 319, die mehr Passagiere als bislang befördern können. »Im Jahr 2013 werden wir 3,5 Millionen Sitzplätze anbieten«, rechnet Thomas Winkelmann als Sprecher der Germanwings-Geschäftsführung vor. Innerdeutsche Ziele werden weiterhin von beiden Partnern bedient. Vielflieger können ab 2012 auch auf Flügen von Germanwings Miles & More Statusmeilen sammeln, Topkunden die Lufthansa-Lounges am Boden nutzen. Im Internet zeigen jetzt sowohl die Portale von Lufthansa als auch von Germanwings die Flüge des anderen an, buchen wird also einfacher. Doch ansonsten ändert die Billigfluggesellschaft weder ihren Service am Boden noch in der Luft. Nein, es wird auch in Zukunft keine Business Class bei Germanwings geben. Für Getränke und Speisen muss genau so wie fürs Gepäck extra bezahlt werden, während Passagiere der Lufthansa Economy Class auch auf Europastrecken bislang dafür nicht zur Kasse gebeten worden sind. »Wir werden genau beobachten, wie die Passagiere darauf reagieren«, lässt Lufthansa-Vorstand Carsten Spohr durchblicken. Für den Standort Stuttgart bedeutet die Neuausrichtung einen erheblichen Ausbau. Standort Stuttgart profitiert »Wir werden 110 neue Mitarbeiter einstellen«, sagt Germanwings-Sprecher Thomas Winkelmann. Damit wächst das Personal der Lufthansa-Station von aktuell 250 auf 360 Angestellte. »Die Lufthanseaten sind begeistert«, beschreiben die Manager die Stimmung in ihrer Belegschaft. Hocherfreut zeigt sich auch Flughafen-Geschäftsführer Professor Georg Fundel: »Ein toller Schritt, den die Lufthansa wagt. Wir sehen ganz viele Chancen«. Fundel gefällt unter anderem, dass die Startbahn von Baden-Württembergs Tor zur Welt durch größere Maschinen besser ausgenutzt wird. Auf den Jets von Germanwings klebt dann auch in großen Buchstaben »Lufthansa-Group«, damit es jeder gleich merkt, mit wem er letztlich fliegt. Auf günstigere Tickets darf allerdings nicht gehofft werden. »Die Preise werden wegen der Luftverkehrssteuer und den Kerosinpreisen im nächsten Jahr steigen«, kündigt Germanwings-Sprecher Thomas Winkelmann an. Die Zukunft beginnt also nicht mit Preisen aus der Vergangenheit. (GEA) |
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