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17. Mai 2010

Nehmen, was man kriegen kann

Kleinlaut wie ein Schüler, der beim Abschreiben erwischt worden ist, gibt der Weltkonzern Google jetzt zu, über Monate hinweg Datenschnipsel aus privaten W-LAN Funknetzwerken gespeichert zu haben. Die Amerikaner sind sehr sorry, dass ihre Street-View Kamera-Autos beim Fotografieren von Deutschlands Straßenzügen angeblich durch einen Programmfehler auch noch Mails oder anderes abgehört haben.

Panne hin, Versehen her, jetzt muss endlich gehandelt werden. Denn längst geht es nicht mehr nur alleine um den Suchmaschinen-Giganten.

Der jüngste Zwischenfall macht klar, was manche amerikanischen Konzerne von Datenschutz und Privatsphäre halten: Recht wenig. Sie nehmen an Nutzerdaten was sie technisch kriegen können, verknüpfen es nach Belieben zu ihrem Geschäftsvorteil, und verkaufen das ganze auch noch als Fortschritt. Wann begreifen das endlich sowohl jene Surfer, die bedenkenlos die Dienste solcher Unternehmen nutzen, als auch die Politiker jenseits der seit langem warnenden Datenschutzbeauftragten? Auf Google kommen jetzt einige unangenehme Fragen zu.

Was wurde genau an Daten gesammelt, wo liegen diese Informationen jetzt und wer hat darauf Zugriff? Wie konnte es passieren, dass ein laut Google »experimentelles« Programm seinen Weg in die Street-View Autos gefunden hat? Auf die Antworten sind alle, die das Internet nutzen, ohne ihren gesunden Menschenverstand unter die Mausmatte zu klicken, gespannt, sind aber gut beraten es dabei nicht zu belassen.

Einem geschenkten Gaul schaut man online besser ins Maul, liest das Kleingedruckte und die Datenschutzhinweise. Wer würde freiwillig nackt durch die Fußgängerzone laufen, bloß weil's irgendwas kostenlos gibt? Keiner! Im Internet tun das immer noch viel zu viele.

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